Internationales Abwasserklärwerk Rosport-Mompach/Trier-Land

Ein Stück gelebtes Europa


Eines der Leuchtturmprojekte, das täglich seinen Nutzen unter Beweis stellt, ist das Internationale Abwasserklärwerk Rosport-Mompach/Trier-Land. Seit 2001 sorgt die Anlage bei Rosport dafür, dass die Abwässer aus Ralingen, Ralinger-Mühle, Edingen, Godendorf und Olk auf deutscher Seite und Dickweiler, Girsterklaus, Girst, Hinkel, Steinheim und Rosport auf luxemburgischer Seite der Sauer geklärt werden. Die auf 5.000 Einwohnerwerte ausgelegte mechanisch-biologische Kläranlage „entlässt“ rund 1.500 Kubikmeter Reinwasser täglich in die Sauer.

Spuren des Jahrhunderthochwassers sind immer noch zu sehen.
Spuren des Jahrhunderthochwassers sind immer noch zu sehen.

Die Jahrhundertflut im Juli 2021 hatte auch das Abwasserklärwerk Rosport-Mompach/Trier-Land schwer in Mitleidenschaft gezogen. So entstand etwa an der Schaltanlage Totalschaden und musste komplett erneuert werden. Bis heute wurden hierfür rund 450.000 Euro verausgabt. Einige Schäden wurden erst bei der Ausführung der Arbeiten offensichtlich. So sind einige durchnässte Kabel und Leitungen auszutauschen. Für diese Arbeiten wurden Mittel für Mehrkosten in Höhe von 62.000 Euro bereitgestellt. Weitere Sanierungs- und Umbauarbeiten am vom Hochwasser betroffenen Gebäude kommen hinzu. Deren Höhe kann noch nicht beziffert werden.

Im Rahmen einer Ortsbegehung informierten sich Mitglieder der Verbandsversammlung des Zweckverbands Internationales Abwasserklärwerk Rosport-Mompach/Trier-Land über den aktuellen Stand des Wiederaufbaus. „Um die Anlage sicherer vor möglichen Hochwasserschäden zu machen, haben wir z.B. die kritischen Einrichtungen wie die Schaltanlage in höher gelegene Gebäudeteile umgesiedelt. Demnächst werden wir auch die überflutete Trafostation auf einen höher gelegenen Geländeteil verlegen,“ erläutert Abwassermeister Axel Grölinger. 

„Nach annähernd 25 Jahren Betriebszeit ist die Zeit gekommen, die Technik auf den aktuellen Stand zu bringen,“ fügt Bürgermeister Holstein an. Geplant sind der Austausch bestehender Elemente wie Gebläse und Belüfterkerzen gegen energieeffizientere bzw. leistungsfähigere Varianten sowie der Einbau einer neuen Sand-Abscheideanlage. Die Kosten belaufen sich auf rund 392.000 Euro. Zusammengenommen werden somit rund 904.000 Euro in die Zukunftsfähigkeit des Abwasserklärwerks investiert. Getragen werden die Kosten zu jeweils 50% von den Trägerinnen des Zweckverbands: der Verbandsgemeinde Trier-Land und der Gemeinde Rosport-Mompach.

„Erfreulicherweise hat unsere Gebäudeversicherung eine Deckungszusage für die durch das Hochwasser entstandenen Schäden gegeben. Ob diese Versicherungsentschädigung für unseren Anteil an den Kosten für den Wiederaufbau ausreichen, wird sich erst nach finaler Rechnungslegung zeigen,“ sagt Bürgermeister Holstein. Mittel aus der Aufbauhilfe stünden der Verbandsgemeinde nicht zu, da hierüber nur Schäden im Inland reguliert würden, so der Verwaltungschef weiter. Angekündigt seien aber entsprechende Fördermittel aus Mitteln der Wasserwirtschaftsverwaltung. Für den Anteil der Gemeinde Rosport-Mompach, der nicht durch eine Versicherung gedeckt ist, ist durch das zuständige Ministerium eine 100prozentige Förderung in Aussicht gestellt.

Abwassermeister Axel Grölinger (rechts) führt die Mitglieder der Verbandsversammlung durch die Anlage.
Abwassermeister Axel Grölinger (rechts) führt die Mitglieder der Verbandsversammlung durch die Anlage.

Nach Abschluss der Arbeiten, die sich aufgrund von Lieferschwierigkeiten verzögert hatten, ist das Internationale Abwasserklärwerk Rosport-Mompach/Trier-Land wieder gerüstet für die nächsten 25 Jahre.